Überall, wo wir hinschauen, sehen wir Wasserfilter: an Kaffeemaschinen in Cafés, in Wasserspenden oder schlicht bei Familie und Freunde als Kanne. Wasserfilter sind mehr als beliebt, weil es scheinbar gesünder sei. Aber stimmt das wirklich?
Was bringen Wasserfilter?
Wasser zu Filtern ist gesund, weil das Wasser gereinigt wird. Filter sollen den Kalkgehalt reduzieren und aus dem harten Wasser weicheres machen. Dabei können die Wasser Filter auch direkt am Wasserhahn oder zwischen den Leitungen angeschlossen werden. Allerdings ist das Wasser in Deutschland bereits sehr sauber, da es unter strengen Kontrollen fällt. Die Spuren, an Verunreinigungen sind allerdings sehr gering, die sich, in der Regel, nicht auf den Menschen auswirken. Die Messgeräte, zu den Kontrollen der Wasserqualität, sind so sensibel, dass sie kleinste Spuren auffinden. Es ist etwa so, als würden wir ein Sandkorn in einer vollen Badewanne auffinden.
Welche Nachteile bringen Wasserfilter?
Kalk, welches in erster Linie gefiltert werden soll, besteht aus Magnesium und Kalzium. Beides sind essenzielle Nährstoffe, die die der Mensch eigentlich braucht. Wer dennoch weiches Wasser möchte, sollte die Filter im Schnitt alle 3 Wochen wechseln. Denn die dunkle, feuchte Umgebung der Kartuschen, unabhängig ob Stand- oder eingebauter Filter, bietet idealen Nährboden für Bakterien und Keimen. Sollte das Wasser eine hohe Belastung aufweisen, wird der Filter diese Belastung auch nicht herausfiltern können. Ein weiterer Nachteil sind die Kosten: Zusammen mit den Filtern kostet ein Liter Leitungswasser am Ende rund 5 Cent mehr.
Wer lediglich eine Wasserkanne mit Kartuschen nutzt, sollte nicht nur auf den regelmäßigen Wechsel achten, sondern auch etwas Geduld mitbringen, da die Filterung etwas zeitintensiver ist. Auch die Kosten für die Kartuschen können sich schnell erhöhen. Wer sich für eine fest installierte Filteranlage entscheidet, muss, je nach Standort, mit höheren Umbaumaßnahmen rechnen. Wer kein Eigenheim besitzt, kann auch nicht direkt an der Wasseruhr Umbaumaßnahme vornehmen, sondern sollte nahe der Wasserhähne und dessen Leitung Filteranlagen einbauen. Aber auch hier müssen die Anlagen, sobald betroffene Personen ausziehen, zurückgebaut werden.
Für wen lohnt sich ein Wasserfilter?
Generell sind Wasserfilter nur für bestimmte Personengruppen sinnvoll. Dazu gehören passionierte Kaffee- und Teetrinker. Durch den Magnesium- und Kalziumanteil verändert sich, bei hohen Temperaturen, tatsächlich der Geschmack. Die Aromen können sich besser entfalten, wenn der Gehalt an Magnesium geringer ist.
Mythos der Wasserfilter
Tatsächlich halten sich die Mythen um den Wasserfilter hartnäckig. So sollen Blumen besser wachsen, wenn das Wasser entkalkt ist, und ebenso sollen die Rohre geschont werden. Blumen sind in der Regel Regenwasser oder Haushaltswasser mit Magnesium gewohnt. Und auch die Rohre werden zwar geschont, allerdings nur das kleine Stück, nach der Filteranlage. Die restlichen 200 m Rohr, die im Haus und in der Umgebung sind, werden hingegen nicht geschont.
Auch gibt es den Mythos, dass Küchengeräte länger halten, wenn das Wasser weniger Kalk enthält. Das stimmt allerdings nur bedingt: Neue Geräte, wie Wasserkocher, besitzen kaum noch eine sichtbare Heizspirale, die nicht angegriffen werden kann. Aber auch Kaffeemaschinen und Wasserkocher können schonend und ohne Chemie einfach mit Essig entkalkt werden.
Fazit
Jeder sollte für sich entscheiden, ob eine Wasserfilterung sinnvoll ist oder nicht. Es spricht einiges für aber auch gegen die Filterung von Wasser. Je nach Wohnsituation können komplette Anlagen oder einfache Wasserkannen ausreichen, um das Wasser weicher zu machen. Am Ende ist es lediglich eine Geschmackssache.